Donnerstag, 24. Mai 2007

das "tut mir leid"-syndrom

"Wolltest du dich nicht um den Abwasch kümmern?" - "Tut mir leid"
"Deine Schlüppa liegen wieder überall rum" - "Tut mir leid"
"Mich interessiert nicht wirklich was du mit deinem Ex-Freund vor drei Jahren um diese Zeit gemacht hast" - "Tut mir leid"

Und dann? Dann passiert es wieder und wieder und wieder und ich bin am verzweifeln, überlege mir ob das "Tut mir leid" vielleicht nur eine erste Beschwichtigungsmaßnahme darstellt, ob es nur darüber hinweg täuschen soll, dass sie es vergessen hat oder wieder so in ihre Gedanken vertieft war, dass sie keine Rücksicht auf den Mann an ihrer Seite nehmen kann. Oft hab ich das Gefühl gehabt, es ging nur um die Entschuldigung der RUhe wegen. Nur nicht länger darüber nachdenken und suggerieren, man hätte einen Fehler gemacht. Das wieder Auftreten eines solchen "Fehlers", einer Verletzung oder einfach nur eines Fauxpas läßt mich befürchten, dass sie vermutet, es sei möglich, die eingetretene Ruhe immer wieder mit einem "Tut mir leid" herzustellen.
Es geht mir nicht darum die Entschuldigungsfähigkeit anzukreiden, zu kritisieren und anzuprangern. Viel mehr möchte ich für mich festlegen, dass Frauen viel mehr darauf hingewiesen werden sollten, dass Männer nicht einfaches Spielzeug sind, nicht nur Haustier, mit dem man Sonntag mal Gassi geht. Männer denken, fühlen und registrieren, können differenzieren und abwägen, welches "Tut mir leid" ein ernstzunehmendes ist. Der inflationäre Gebrauch läßt auch die Wirkung einer vielleicht wichtigen Entschuldigung verpuffen.

Zugegeben, in letzter Zeit hat es sich ein wenig geändert, verbessert möchte ich fast sagen, aber doch trau ich der Stille noch nicht so recht.
Es waren immer die selben Muster und immer hatte ich dann die Hoffnung, es könnte sich verbessern. Warum sollte sich das plötzlich verändert haben? Es wäre eine gelungene Überraschung.

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